Bayern startet Modernisierung der Schuleingangsuntersuchung
13.10.2025
Um praktische Einblicke in die geplante Reform der Schuleingangsuntersuchung zu gewinnen, hat der Beauftragte für Bürokratieabbau Vertreter verschiedener Ministerien, des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der Regierung von Mittelfranken sowie des Staatlichen Gesundheitsamts Erlangen zu einem Praxis-Check ins Landratsamt Erlangen-Höchstadt eingeladen.
Gesetzliche Grundlage: Schulgesundheitspflegeverordnung
Im Vorfeld wurde unter Leitung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention ein Reformvorschlag zur Schulgesundheitspflegeverordnung erarbeitet. Dieser legt fest, wie die Schuleingangsuntersuchung künftig gesetzlich verankert wird. Ziel ist es, diese noch stärker an den Bedürfnissen der Kinder und Familien auszurichten.
Neuer Schwerpunkt: Frühe Entwicklungsdiagnostik
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit betonte die Bedeutung der Untersuchung für jedes Schulkind in Bayern. Statt nur die Schulreife festzustellen, soll die Untersuchung künftig eine moderne Entwicklungsdiagnostik umfassen, um frühzeitig Förderbedarf zu erkennen. Dafür wird der Untersuchungszeitpunkt auf das vorletzte Kindergartenjahr vorverlegt, um rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten.
Praktische Umsetzung: Modellprojekte und innovative Methoden
Das Staatliche Gesundheitsamt Erlangen berichtete, dass die reformierte Schuleingangsuntersuchung dort bereits im Rahmen eines Modellverfahrens erfolgreich umgesetzt wird. Fachkräfte der Sozialmedizin präsentierten innovative Untersuchungsmethoden nach neuesten wissenschaftlichen Standards.
Rechtssicher, digital und bürgernah
Zudem wird die Einladung zur Untersuchung künftig mit QR-Codes versehen: einer für die Online-Terminvereinbarung, einer für das digitale Ausfüllen des Anamnesebogens. Auch die Ergebnisse sollen den Eltern digital bereitgestellt werden. Mit einer landesweiten Einführung der reformierten Schuleingangsuntersuchung rechnet man bis Sommer 2027.
„Wir wollen die Reform der Schuleingangsuntersuchung rechtssicher, aber auch möglichst bürgernah und einfach gestalten – für Eltern, Kinder und die Verwaltung“, fasste der Beauftragte den Abschluss des Praxis-Checks zusammen.

