Entbürokratisierung der Pflegedokumentation

Der Beauftragte für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung MdL Walter Nussel hat in einem Gespräch mit Vertretern des Medizinischen Diensts Bayern Herausforderungen in der Pflege diskutiert.

Die Anforderungen in der Pflege sind massiv gestiegen und die Pflegedokumentation basierend auf der bundesweit einheitlichen Qualitätsprüfungsrichtlinie ist sehr aufwändig. EinSTEP als Modell zur Strukturierung und Entbürokratisierung der Pflege ist hierbei grundsätzlich sinnvoll. Da die Umsetzung von EinSTEP nicht verpflichtend und mit Aufwand für Pflegeheime und Pflegekräfte verbunden ist, besteht seitens der Einrichtungen und Träger oftmals Zurückhaltung bei der Übernahme von EinSTEP.

EinSTEP – www.ein-step.de

Im Fokus des Austauschs standen die aus Sicht vieler Pflegeinrichtungen und Pflegenden überbordenden Dokumentationspflichten, die von der eigentlichen Arbeit – einer qualitativ hochwertigen Pflege der Menschen – abhielten. Die Vertreter des Medizinischen Diensts Bayern, der u.a. im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Qualitätsprüfung vollstationärer Pflegeeinrichtungen auch die Einhaltung von Dokumentationspflichten kontrolliert, bestätigten die zunehmenden bürokratischen Belastungen im Pflegebereich.

Gemeinsam wurden mögliche Schritte erörtert, um den Pflegeprozess von unnötiger Bürokratie zu befreien, ohne Qualitätseinbußen zu erleiden. Hierzu gehört beispielsweise eine mögliche Reduzierung des aktuellen Prüfturnus durch den Medizinischen Dienst von ein- auf zweijährig, wenn vollstationäre Einrichtungen einheitlich definierte Qualitätsstandards erfüllen.

MdL Walter Nussel bat zudem, den persönlichen Dialog des Medizinischen Diensts mit den Betroffenen weiter zu intensivieren. Dabei sollte ein Schwerpunkt darauf liegen, die gesetzlich vorgegebenen Dokumentationspflichten möglichst einfach und niederschwellig zu kommunizieren und somit den bei vielen Einrichtungen und Pflegenden existierenden Falschinformationen aktiv entgegenzuwirken. 

Zur Übersicht